Petra Förster
Buddhistischer Lehmstatuenbau in Ladakh im Vergleich mit ausgewählten Entwicklungen der westlichen Kunst

Ich nehme den Leser mit auf eine Reise durch ausgewählte, kurz skizzierte Epochen der Kunst: die Antike, das Mittelalter, die Ikonenmalerei und die Renaissance. Die westliche Kunst ist die Grundlage meiner künstlerischen Arbeit als Bildende Künstlerin. Mit diesem Erbe in Kopf und Hand begegnete ich der östlichen spirituellen Kunst, die mich einerseits faszinierte und mir andererseits ihre Eigenständigkeit zeigte. Die exotisch anmutende östliche Kunst ließ sich nicht einfach in die Freie westliche Kunst integrieren. Mir wurde klar: will man als Künstler die fremde Kunst wirklich verstehen, muss man sich ganz auf sie einlassen und neu lernen. Vieles in dieser Kunst ist das Gegenteil von den inhaltlichen, handwerklichen und technischen Herangehensweisen, die an den westlichen Kunsthochschulen gelehrt werden. Die buddhistische östliche Kunst ist so komplex und andersartig aus der Sicht zeitgenössischer westlicher Künstler, dass ich der Beschreibung des Lehmstatuenbaus sehr viel Raum gebe. Im Studium an der Kunsthochschule war ich Schülerin eines Meisters; Meisterschülerin, so lautet der Titel, den man nach erfolgreichem Abschluss des Studiums der Freien Kunst erlangt hat. Als Schülerin eines östlichen Meisters habe ich den buddhistischen Statuenbau gelernt. Der Begriff des Meisters zieht sich durch die Epochen der westlichen als auch der östlichen Kunst. Die Inhalte der Meisterschaft haben sich in der westlichen Kunst verändert, wie wir im Laufe der Arbeit sehen werden. Und die Inhalte unterliegen weiter einem steten Prozess der Definition von Kunst, Handwerk und Schönheit.

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